Unterwegs in der Stille und mit einer Trommel
Auch heute startete ich wieder ganz gemütlich in den Tag. In der Nacht hatten mich einige Stechmücken (hoffentlich keine Bettwanzen…) geplagt, so dass ich die meiste Zeit wach lag. Auch heute führte mich der Weg über die bekannten Hohlwege und durch stille Wälder. Dabei wanderte ich für mich alleine, was sehr entspannt war und erinnerte ich mich so ein bisschen an die ersten Etappen, die ich hinter Frankfurt lief. Auch eine gewisse Ähnlichkeit mit der Meseta empfand ich, nur war die Landschaft hier grüner und reicher an Vegetation.
Da die heutige Tour etwa 29 km lang war , erreichten wir unsere Herberge erst gegen 18:30 Uhr. In Deutschland war es zu dieser Zeit schon dunkel während sich hier in Spanien die Sonne erst langsam verabschiedete und noch einige Sonnenstrahlen spendete.
Die Albergue Monte Aro war sehr schön und idyllisch eingerichtet, ein Haus aus Granitsteinen. Generell ist es hier auf dem Weg sehr ruhig und es sind wenig Pilger unterwegs. Ich bin den ganzen Tag fast alleine gewandert. Auch scheint es, dass es hier keinen Gepäcktransport-Service gibt. Und die Pilger, die hier unterwegs sind, kennt man meist. So hatte ich auch heute wieder genug Zeit, meine ganzen Eindrücke und Erlebnisse auf sich wirken zu lassen. In der Stille unterwegs zu sein tut mir nach dem ganzen Trubel richtig gut.
Hier in der Herberge hab es noch ein gemeinsames Pilgermenü. Wir waren 9 Leute und hatten wieder eine tolle Gemeinschaft. Das ist hier das besondere: Man nimmt die Leute so an, wie sie sind und freut sich über jeden, der ein Ziel erreicht oder erreicht hat. Und man kümmert sich gegenseitig umeinander, auch, wenn man sich noch gar nicht kennt. Es herrscht eine besondere Gemeinschaft.
Nicole ist heute mit Steffi auf einem Konzert von Beth Hart in Mannheim. Ein Weihnachtsgeschenk, an dem ich leider nicht teilnehmen konnte. Viel Spass euch beiden! Geniesst den Abend. In Gedanken bin ich mit dabei!
Katharina war inzwischen zu Hause angekommen und mein Freund Markus aus Frankfurt ist heute ebenfalls in Santiago eingetroffen. Herzlichen Glückwunsch, ich hoffe wir sehen uns bald!
Und wieder ging ein herrlicher Bilderbuchtage zu Ende. Allerdings wird mir auch immer mehr bewusst, dass mein Weg so langsam aber sicher den Ende entgegen geht…




































Fraukes Trommel

Mit Frauke und Stefan trank ich noch ein Gläschen Wein, bevor ich mich dann ins Bett begab. Es ging um Fraukes Trommel, die Stefan an seinem Rucksack mit sich trägt. Ich sagte, das ich eine wertvolle Trommel – Frauke hatte diese selbst gebaut – zur Sicherheit in ein Case gepackt hätte. Und dies war bei beiden ein Diskussionspunkt zu Beginn ihrer Reise. Am Ende trug Stefan die Trommel einfach so ohne großen Schutz mit sich, bei Regen allerdings abgedeckt. Und ich sah Pilger, die hinter Stefan liefen und ihn von hinten fotografieren und im Vorübergehen einen freundschaftlichen Ton auf der Trommel hinterließen. Und beide wurden von vielen Menschen auf ihr Instrument angesprochen und kamen dadurch oft in gute Gespräche. Und die Momente, wo die Trommel im Einsatz war, waren allesamt besondere Momente und es fühlten sich immer andere Menschen durch die begleiteten Lieder und Rhythmen angesprochen. Z.B. am Cruz de Ferro oder im Rahmen der Mediation am Abend vor Santiago. Somit trägt die Trommel quasi inzwischen eine eigene Geschichte mit sich und ist zu einem besonderen Instrument geworden. Das wäre in einem Case nicht passiert. Für mich passt hier ein Spruch dazu, den ich in einer Pilgerbar gelesen hatte:

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass Stefan und Frauke mit mir auch dieses letzte Stück gehen, die beiden sind zwei ganz herzliche Menschen, die ich sehr lieb gewonnen habe und mit denen ich mich prima verstehe.
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Hallo Markus,
Ich bin diesen Weg von Santiago nach Finesterra, Muxia schon 7x gegangen
Und gehe mit etwas Wehmut mit.
Morgen am Ende von Olveiro ,(hoffe ich habe den Namen des Ortes noch richtig in Erinnerung) liegt links am Weg eine wunderschöne Bar.
Und wenn in Muxia die Herberge geschlossen hat kann ich dir die Pension von Begonia empfehlen.
Muxia war immer mein Ankommen.
Die Kathedrale am Meer mein Anker.
In Finesterra gibt es einen wenig bekannten Weg zum Cap hinter dem Berg mit Blick auf,s Meer steiler Küste, und ohne Autos
Er führt etwa ab der Kirche am Ende des Ortes rechts ab . Sehr schöner Weg.
Danke das ich in Gedanken mitgehen darf.
Maria
Vielen Dank für die vielen Tipps, das kann ich gebrauchen, da ich in beiden Orten ein wenig verweilen werde.
LG